D-A-CH Treffen zum Thema BIM

v.l.n.r.: Martin Müller, Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer (DE), Christian Aulinger, Präsident der Bundeskammer der ZT (AT), Martin Falenski, Geschäftsführer der Bundesingenieurkammer (DE)
Guiseppe Martino, Leiter Fachbereich Normen beim Schweizer Ingenieur- und Architektenverein (CH)
Martin Falenski, Geschäftsführer der Bundesingenieurkammer (DE)
Martin Müller, Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer (DE)

Die Schwesternkammern für Architekten und Ingenieurkonsulenten in Deutschland und der Schweiz kamen zu einem informellen Austausch über gemeinsame Anliegen zum Thema BIM nach Wien.

Martin Müller, Vizepräsident der deutschen Bundesarchitektenkammer (BAK), Martin Falenski, Geschäftsführer der deutschen Bundesingenieurkammer (BIngK) und Guiseppe Martino, Normenleiter im Schweizer Ingenieur- und Architektenverein (SIA) berichteten über die Aktivitäten und Strategien, mit denen ihre Berufsvertretungen sich auf technischer und politischer Ebene in den Diskussionsprozess zum Thema BIM einbringen.

In der Schweiz gilt seit Ende 2017 das Merkblatt SIA 2051 Grundlagen zur Anwendung der BIM-Methode und eine Zusatzvereinbarung BIM zum SIA Planervertrag um den AnwenderInnen eine Unterstützung zu bieten. Die deutschen Kammern setzen sehr auf Schulungsmaßnahmen – Ende 2017 wurde ein einheitlicher Weiterbildungsstandard festgelegt. Ein weiterer Schwerpunkt ist aber die intensive Einbindung in alle politischen und normierenden Aktivitäten zum Thema BIM und die Kooperation mit anderen Interessensvertretern. BAK und BIngK treten dabei vielfach gemeinsam auf.

Inhaltlich besteht bei den D-A-CH TeilnehmerInnen Einigkeit, dass zu einer erfolgreichen Anwendung der BIM-Methode einige Voraussetzungen erfüllt sein müssen: Die Trennung von Planung und Ausführung ist das Grundprinzip der Planungsstruktur vor allem im deutschsprachigen Raum. Sie darf durch den Einsatz der BIM-Methodik nicht ausgehebelt werden. Ebenso muss klar sein, dass die Anwendung der BIM Methodik die Rolle der PlanerInnen nicht auf die von reinen Planungs-Lieferanten reduzieren darf und die Verschiebung von Koordinationsfunktionen aus der Planung in andere Bereiche die Qualität eines Projektes gefährdet.

Aufgrund der KMU-Struktur im Planungsbereich ist eine offene Software-Konstellation (Open BIM) die Grundvoraussetzung für das Gelingen der Anwendung von BIM-Methoden. Ohne Sicherstellung eines nicht diskriminierenden und allgemeinen Zugangs zur elektronischen Planungssoftware über offene, normierte Schnittstellen, die die erzeugten Informationen ohne Datenverlust übergeben können, würde ein gut funktionierender Markt nachhaltig zerstört und öffentliche Besteller liefen in die Gefahr der überproportionalen Abhängigkeit vom jeweiligen Lizenzgeber der Software.