Building Information Modeling (BIM)

Statement von Rudolf Kolbe zum Thema BIM


Gustav Spener: Planer schaffen mit BIM einen Mehrwert für Auftraggeber

BIM ist bei den Zivilingenieuren noch nicht so weit etabliert wie bei den Architekten und Architektinnen im Hochbau. Man muss sicher differenzieren. Fachplaner, wie Tragwerksplaner oder die Haustechnik sind sicher schon sehr weit. Generell ist man bei Infrastrukturprojekten und bei den Zivilingenieuren noch hinten, weil es zum Teil die Software noch nicht gibt und die Schnittstellen nicht funktionieren. Tunnels, Straßen- und Schienenbau werden noch eher konventionell abgewickelt. ÖBB und Asfinag sind jedoch an der Entwicklung sehr interessiert und sie kooperieren an der Entwicklung mit uns. BIM wird definitiv auch für Zivilingenieure kommen, es ist nur die Frage wann. Es wird eine Überlebensfrage für Kollegen und Kolleginnen sein und ist durchaus eine Chance für kleine, unabhängige Büros. Das System BIM kommt ja aus dem anglikanischen Raum und ist eher von der Bauindustrie forciert. Der Mehraufwand ist vor allem in der Übergangsphase gegeben und muss daher honoriert werden. Prof. Lechner hat in der LM.VM geschrieben, dass die Methode der Planerstellung Sache des Planers ist und nicht Sache der Auftraggeber. Wir sehen das jedoch anders und auch die Auftraggeber vergüten im Moment die Mehrleistungen bei den Pilotprojekten. Wir haben jedoch statistisches Material und Statistiken als Grundlage für eine Adaptierung der LM.VM zu erbringen und zu evaluieren. Lebenszyklusbetrachtung und Kostenwahrheit eines Bauwerks sind wichtig, bei der Gesamtbetrachtung fällt der Anteil der Kosten für die Planer sicher nicht ins Gewicht. Die Sicherheit der Datenübergabe für einen Auftraggeber, der dieses Datenpaket bei einem Verkauf weitergeben kann, ist sicher als wesentlicher Mehrwert zu sehen. Momentan muss etwa bei einem Umbau und fehlendem Datenmaterial viel Zeit und Geld aufgewendet werden, um diese zu rekonstruieren. Nicht zu vergessen ist der ökologische Fußabdruck, etwa die Entsorgung des Materials bei einem Abriss.

Texte: Brigitte Groihofer