ÖNORM H 6043 verhindert

Unsere Kammer hat maßgeblich dazu beigetragen, dass mit 1.1.2016 ein neues Normengesetz in Kraft getreten ist. Eines der Ziele dieses Gesetzes war es, Normenprojekte, mit denen primär Herstellerinteressen vertreten werden und die das Bauen unnötig verteuern, zu verhindern. Das neue Normengesetz beginnt auch tatsächlich zu greifen: Der Normprojektantrag der ÖNORM H 6043 „Lüftungstechnische Anlagen – Lüftungskonzept zur Auswahl geeigneter lüftungstechnischer Maßnahmen in Gebäuden“ wollte klären, welche „Lüftungssysteme“ Schimmelfreiheit „ohne aktives Handeln der Nutzer“ gewährleisten. Weiters sollte normiert werden, welche „Lüftungsaktivitäten“ den Nutzern zumutbar sind.

DI Erich Kern hat sich in seiner Eigenschaft als Normenkoordinator der Bundeskammer strikt gegen das Projekt ausgesprochen. Es ist nicht Aufgabe einer Norm zu regeln, was zumutbar ist. Generell sollten Normen Freiräume, welche der Gesetzgeber absichtlich offen gelassen hat, nicht zu füllen versuchen. Die Norm ÖNORM H 6043 würde auch nicht Rechtssicherheit, sondern Rechtsunsicherheit schaffen. Unsere Stellungnahme hat dazu beigetragen, dass das Normenprojekt zurückgezogen und nicht in das Arbeitsprogramm des Komitees „Klimatechnik“ aufgenommen wurde. 

Unsere Kammer kann aus Kapazitätsgründen nur Beispielfälle von Normenwildwuchs aufzeigen bzw. verhindern. Falls auch Sie sich für eine Mitarbeit in einem Komitee des ASI interessieren, finden Sie nähere Informationen in diesem Merkblatt.