Freie Berufe sind "in"

DI Rudolf Kolbe, Kristin Allwinger, MSc. (Meinungsforscherin Akonsult) und Mag. Kurt Frühwirt, Foto: Martina Draper

Die Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs (BUKO) hat am 18.5.2017 eine österreichweite Meinungsumfrage unter Studierenden präsentiert. Demnach sehen 63 Prozent der Studierenden einen freien Beruf als „Traumberuf“.

Befragt wurden österreichweit zielgruppenspezifisch Studierende der Fachrichtungen der medizinischen Fächer, der wirtschaftlich-juristischen Fächer und der technischen Fächer. Österreichweit wurden mehr als 600 Studierende befragt.

Für fast 9 von 10 Studierenden ist der Wunsch nach einer selbstbestimmten Tätigkeit mit möglichst freier Zeiteinteilung stark ausgeprägt. Das lässt sich offenbar gut mit einer selbstständigen Arbeit kombinieren: Fast 80 Prozent der Studierenden wollen selbstständig arbeiten. Genauso viele können sich vorstellen, sich mit anderen gemeinsam selbstständig zu machen.

46 Prozent der befragten Studentinnen und Studenten können sich vorstellen, auf dem Land zu arbeiten. BUKO Präsident Mag. Kurt Frühwirt: „Ich appelliere an die Politik, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, damit junge Menschen auch am Land ihre berufliche Zukunft aufbauen können! Gezielte Fördermaßnahmen auf Bezirksebene und Gemeindeebene müssen im Rahmen der Regionalentwicklung und Förderung hier rasch und nachhaltig etabliert werden. Wenn der letzte Bewohner abgewandert ist, ist es zu spät.“

Angesichts der Pläne der EU Kommission und auch der österreichischen Bundesregierung, die derzeitigen strengen Regelungen der Freien Berufe zu lockern und etwa berufsfremden Beteiligungen bei den Freien Berufen zu erlauben, findet sich in der Meinungsumfrage eine klare Position: Mehr als 70 Prozent der Studierenden lehnen eine derartige Liberalisierung ab.

Vizepräsident DI Rudolf Kolbe, als Experte bei der Pressekonferenz am Podium, dazu: „Das zeigt, dass unsere Unabhängigkeit ein hohes und wertvolles Gut ist. Wir wollen weiterhin ohne Einflussnahme der Politik und von Investoren zum Wohle der Kunden und Patienten arbeiten!“

Nachwuchssorgen müssen sich die Freien Berufe offenbar nicht machen. Bei der offenen Frage nach dem Traumberuf antworteten 63 Prozent der Studierenden: „Ein Freier Beruf“. Unter den Medizinstudentinnen und Studentinnen liegt der Wert mit 93 Prozent noch deutlich höher.