
Bundespräsident Dr. Van der Bellen überreicht Forschungspreise der ZT-Kammer
4. Oktober 2018
Im Rahmen des Ingenieurtages hat Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen im Namen der Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen den Forschungspreis für herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehen.
Die Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen lud gestern zum Ingenieurtag in die Orangerie des Schloß Schönbrunn. Nach einer Begrüßung des Präsidenten durch die Kammerspitze schritt man sogleich zur Eröffnung der Veranstaltung durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen.


Im Interview mit der Moderatorin Claudia Reiterer wies Bundespräsident Van der Bellen auf die Bedeutung des Berufstandes der IngenieurInnen hin und hob hervor, wie sehr sich die Anforderungen an den Berufsstand, beispielsweise hinsichtlich des Klimaschutzes oder auch der Ästhetik von Bauwerken, in den vergangenen zwanzig Jahren verändert haben.
Angesprochen auf die heutzutage lauter werdende Kritik an den Kammern, warnte Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen davor die Institution Kammer aufzulösen ohne zu wissen, was an deren Stelle tritt:
"Wenn man diesen Interessensausgleich nicht in dieser Form hätte, dann wäre es wie im angelsächsischen Raum, wo der Lobbyismus vorherrscht. Dort sind jene im Vorteil, die die größte Finanzmacht haben", betonte er weiters.
Verleihung der Forschungspreise
Mit dem 2016 von der Bundeskammer ins Leben gerufenen Forschungspreis werden DiplomandInnen ingenieurwissenschaftlicher Fachbereiche für herausragende wissenschaftliche Arbeiten honoriert.
Gastgeber des Ingenieurtages war der Sektionsvorsitzender BR h.c. DI Klaus Thürriedl. Er betonte, dass es der Kammer ein wesentliches Anliegen sei, den Nachwuchs zu fördern und so in intensiveren Kontakt mit den AbsolventInnen technischer Studienrichtungen treten zu können.
"Der Forschungspreis für herausragende wissenschaftliche Exzellenz auf Ingenieurgebieten, der heute hier verliehen wird, ist ein hervorragendes Instrument, um junge Menschen zu motivieren. Gleichzeitig ist er eine schöne Bestätigung für ihre schon erbrachte Leistung", sagte Van der Bellen.
Die verliehenen Forschungspreise gehen an acht DiplomandInnen der Fachbereiche Bauwesen (Christina Koppelhuber, Andreas Lindner und Matthias Rudolf), Informationstechnologie (Bernhard Ortner), Raumplanung, Landschaftsplanung und Geographie (Anna Galehr und Claudia Kurz) sowie Vermessungswesen (Johannes Falkner und Marco Schwai). Die ForscherInnen erhalten je eine Unterstützung von 2500.- Euro und als sichtbare Anerkennung eine platonischen Körpern nachempfundene Preisskulptur.
Als besonders erfreulich wertete Van der Bellen den hohen Frauenanteil unter den PreisträgerInnen, richtete aber auch eine Botschaft an die Berufsgruppe: Die Förderung von Frauen in technischen Berufen sei unbedingt notwendig: „In den klassischen Ingenieurberufen sind die Frauen deutlich in der Minderheit. Das müssen Sie ändern!
Die PreiträgerInnen








Download der Abstracts
- Anonymization for sensitive Linked Stream Data in Bio-Surveillance Systems (237 KB)
- Vergleich der Erddruckansätze auf Stützbauwerke (382 KB)
- Über Sodom und Gomorrha zum Mond. Zur Entstehungsgeschichte der Wiener Internationalen Gartenschau 1974 (3,26 MB)
- Untersuchung der Nutzbarkeit von Parifizierungsplänen für den Aufbau eines 3D-Katasters (1,39 MB)
- Einfluss des Kreuzungswinkels auf Kraftfluss und Bewehrung bei zweifeldrigen, integralen Straßenbrücken (168 KB)
- Flächenhaftes Monitoring einer Freiformschale (36 KB)
- "WIG 74 - Entwicklung und Nachnutzung des Areals der Wiener Internationalen Gartenschau von 1974 bis 2016 'Vom Ausstellungsraum zum Kurpark'" (1,01 MB)
- Gründerzeitliche Bausubstanz - eine quantitative Analyse von Schadenshäufigkeiten und Sanierungskosten (858 KB)
Braucht Europa unabhängige IngenieurInnen?

Dieser äußerst spannenden und hoch aktuellen Frage, ging die Kammerspitze unmittelbar im Anschluss an die Preisverleihung nach.



Der Nachmittag widmete sich wissenschaftlich basierten Vorträgen.
Univ. Prof. Mag. Dr. Markus Hengstschläger referierte zum Thema "Technische Ausbildung im Umbruch" - und gab tiefe Einblicke in die Sicht auf die Zukunft durch einen Pädagogen.
Im Anschluss daran ging Dr. Gunter Dueck der Frage "Gestaltung der Gesellschaft: Aufgabe der IngenieurInnen?" nach.
Beide Inputs trafen auf enorme Begeisterung der knapp 300 BesucherInnen des Ingenieurtages. Auch bei der anschließenden Diskussion der beiden Experten mit Gastgeber Klaus Thürriedl moderiert durch Claudia Reiterer, gab es rege Beteiligung durch das Publikum.